Kunden oder Partner? - Elternarbeit

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Dieser Beitrag greift das Thema »Elternarbeit« etwas grundsätzlicher auf. Seit Mitte der 1990er-Jahre werden Eltern in immer mehr Einrichtungen und bei immer mehr Trägern als »Kunden« bezeichnet. Gleichzeitig wurde aus der »Betreuung, Erziehung und Bildung« von Kindern eine »Dienstleistung«. Damit wurden Begriffe aus dem Wirtschaftsleben, aus dem Profit-Bereich übernommen - vielfach verbunden mit der Hoffnung, das eigene »hausbackene« Image aufzupolieren und zu modernisieren.
Die Träger von Kindertagestätten folgten damit einer Entwicklung, die Ende der 1980er-Jahre den sozialen und öffentlichen Sektor insgesamt erreicht hatte. Mit der Übernahme neuer Begriffe ging die Einführung von Managementtechniken wie z.B. Marketing, Budgetierung oder Qualitätsentwicklung einher. Damit verband sich die Hoffnung auf effizienteres, betriebswirtschaftlich orientiertes Arbeiten und eine gleichzeitige Steigerung der Qualität der Arbeit. Forciert und flankiert wurden diese Umstrukturierungen in sozialen Organisationen durch veränderte Fördermodalitäten. An die Stelle der kostendeckenden Zuschüsse traten Leistungsentgelte, Pauschalen und Ausschreibungen. So entstand Wettbewerb unter den Anbietern sozialer Dienste. Mit Blick auf die Elternarbeit hat die Einführung neuer Begriffe nicht unbedingt zu einer Vereinfachung, wenn auch zu einer Differenzierung geführt. Dem wollen wir in diesem Beitrag nachgehen.