Wohlbefinden und Engagiertheit - Arbeiten mit der Leuvener Engagiertheitsskala für Kinder

Inhalt

Die systematische Beobachtung der Kinder und die Dokumentation ihrer Entwicklung und Lernfortschritte ist eine zentrale Aufgabe der Kindertagesstätte. So legen es seit einigen Jahren die Bildungs- und Orientierungspläne in allen Bundesländern fest. Dabei machen die Länder keine genaueren Vorgaben, in welcher Form und mit welchen Verfahren dieser Auftrag umzusetzen ist. In den letzten Jahren führte dies zu einer Vielzahl ganz unterschiedlicher Ansätze in den Kitas, die sich pauschal zwei Grundausrichtungen zuordnen lassen: sogenannte »ungerichtete« und »gerichtete« Verfahren. Der Entwurf für die Fortschreibung der Bildungsvereinbarung NRW vom Frühjahr 2010 bezeichnet beide Konzepte als wichtig und unverzichtbar. Die »gerichteten« Verfahren gleichen die Kompetenzen eines Kindes mit denen eines alterstypisch durchschnittlich entwickelten Kindes ab.
So sollen Entwicklungsverzögerungen, aber auch Lernfortschritte identifiziert werden. Das reale Kind wird also mit einem statistischen Durchschnittskind abgeglichen. Daraus lassen sich dann sehr gezielt Ansatzpunkte für die Förderung bzw. Unterstützung der Entwicklung des einzelnen Kindes ableiten. Die »ungerichteten« Verfahren richten das Augenmerk eher auf die Interessen, die Stärken und das Lernverhalten des Kindes. Dahinter steckt die Einschätzung, so vor allem Zugang zu den Möglichkeiten und Ressourcen des Kindes zu bekommen und an diesen ansetzend seine Entwicklung besonders effektiv fördern zu können. Eine Variante davon ist die Leuvener Engagiertheitsskala für Kinder (LES-K), ein Verfahren, das aus Belgien nach Deutschland gekommen ist.